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Endometriose - wenn Regelschmerzen mehr bedeuten

  • Autorenbild: Yvonne von Heereman
    Yvonne von Heereman
  • 15. Okt.
  • 2 Min. Lesezeit

Ganzheitlich denken-ganzheitlich behandeln: Endometriose betrifft nicht nur die Gebährmutter, sondern den ganzen Menschen


-Physiotherapie und Osteopathie für Frauen-


Endometriose ist eine chronische, hormon-abhängige Erkrankung, bei der Gewebe, das der Gebährmutterschleimhaut ähnelt, außerhalb der Gebährmutter wächst - beispielsweise an Eierstöcken, Eileitern, Blase oder im Darm.

Dieses Gewebe reagiert wie die normale Gebährmutterschleimhaut auf den Menstruationszyklus: Es baut sich auf, blutet ab . aber das Blut kann nicht abfließen. Dadurch entstehen Entzündungen, Schmerzen und Verwachsungen.



Ursachen: Ein Zusammenspiel aus Hormonen, Immunsystem und Genetik


Die genauen Ursachen der Endometriose sind noch nicht vollständig geklärt. Man geht von einer multifaktoriellen Ursache aus:


Hormonelle Einflüsse:

Endometriose ist östrogenabhängig --> Östrogen stimuliert das Wachstum des Endometriosegewebes.

Ein Ungleichgewicht zwischen Östrogen und Progesteron kann somit eine Endometriose begünstigen. Natürlich haben Stress und Umweltfaktoren einen Einfluss auf das hormonelle Gleichgewicht.


Immunologische Faktoren:

Bei Endometriose funktioniert die körpereigene Immunabwehr nicht optimal: Das Immunsystem erkennt die falsch lokalisierten Schleimhautzellen nicht als fremd und baut sie daher nicht ab.

Dazukommend wird das Immunsystem durch die chronische Entzündung belastet --> Daueralarm im Körper --> fördert Entzündung, Ermüdung und Schmerzen.


Typische Symptome


Die Beschwerden sind sehr unterschiedlich - manche Frauen haben kaum Symptome, andere sind stark eingeschränkt.

Häufige Symptome sind:


  • starke Regelschmerzen

  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr oder Stuhlgang (aufgrund der topographischen Nähe des Rektums)

  • chronische Unterbauchschmerzen

  • Müdigkeit/ Erschöpfung

  • unerfüllter Kinderwunsch


Wichtig zu wissen: Schmerzen sind normal bei der Regelblutung - starke Schmerzen, die den Alltag bestimmen nicht!



Welche Behandlungsmethoden gibt es?


Hormontherapie: Zyklus unterdrücken durch Dauereinnahme der Pille

Operation: Entfernung des Endometriosegewebes per Bauchspiegelung

begleitend: Schmerztherapie, Ernährung (entzündungshemmend), psychologische Unterstützung


Ganzheitlich betrachten - ganzheitlich behandeln

Wie können wir Therapeuten helfen?


Chronischer Schmerz bringt Spannung in das System - Spannung in den Beckenboden, Spannung im Becken, Spannung im Kopf, Spannung überall.


Mobilisation des Körpers und der Organe

Durch gezielte viszerale Techniken können die inneren Organe mobilisiert werden. Dies fördert nicht nur die Durchblutung, sondern hilft auch, mögliche Verklebungen oder Verwachsungen zu lösen. Das Ergebnis: eine verbesserte Versorgung und Funktionalität der Organe. Bewegung des gesamten System und Faszienbehandlungen sorgen für Entlastung des Spannungszustandes.


Und was ist mit den Hormonen?

Gerade bei Erkrankungen wie Endometriose, die stark von Hormonen – Östrogen – beeinflusst werden, stellt sich die Frage: Wie kann man den Hormonhaushalt therapeutisch unterstützen?

Das Hormonsystem wird zentral gesteuert – von Hypothalamus und Hypophyse im Gehirn. Weitere wichtige Regulationseinheiten sind die Schilddrüse, die Nebennieren und die hormonell aktiven Organe wie Eierstöcke und Gebärmutter.

Durch kraniosakrale und viszerale Techniken kann auf diese übergeordneten Steuerzentren und die hormonproduzierenden Organe Einfluss genommen werden. Ziel ist eine verbesserte Regulation des Hormonsystems.


Einfluss auf das Immunsystem

Auch das Immunsystem kann über körpertherapeutische Ansätze unterstützt werden. Immunkompetente Organe wie die Lunge spielen dabei eine wichtige Rolle.

Durch Techniken, die auf die Lunge und das Zwerchfell wirken, lässt sich der Lymphabfluss anregen, der Stoffwechsel aktivieren und die körpereigene Entzündungsregulation fördern.


Reflexzonenarbeit als ergänzende Unterstützung

Zudem können Reflexzonen an Füßen, Händen, Ohren oder am Rücken genutzt werden, um die Organfunktionen zusätzlich zu stimulieren. Diese ganzheitlichen Reize fördern die Selbstregulation und können therapeutische Prozesse sinnvoll begleiten.



Fazit: Nichts hilft alleine. Die Kombination kann helfen.

 
 
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